Ich habe ein Problem.
Natürlich will ich, dass du meine Artikel liest. Am Ende verlinke ich vermutlich zu anderen Artikeln, bei denen ich glaube, dass sie interessant für dich sind – und zwei Stunden später bist du immer noch am Lesen und nicht am Tun.
Wie ich im ersten Teil des Artikels beschrieben habe, benötigt eine starke Geschichte eine aktive Hauptfigur. So ist es auch im wirklichen Leben. Wenn du weiterkommen willst, musst du aktiv werden, ins Tun kommen.
Lesen zählt nur bis zu einem gewissen Grad zum Tun. Wie Arthur Schopenhauer es so schön formulierte:
Wann wir lesen, denkt ein Anderer für uns: wir wiederholen bloß seinen mentalen Prozess.
Deshalb meine Verordnung an dich:
- Lies den ersten Teil des Artikels (wenn du es nicht schon gemacht hast)
- Lies diesen zweiten Teil
- Melde dich für den Singer Sagt Newsletter an, um nichts zu verpassen und den Kopf freizubekommen
- Schließe den Browser und beginne zu schreiben
All die Bausteine und Techniken helfen dir nicht, wenn du sie nicht anwendest. Immer und immer wieder. Anfangs wirst du manche Techniken und Bausteine vergessen, aber das macht nichts. Beim nächsten Mal fallen sie dir wieder ein, und du wendest sie an. Beim übernächsten Mal vergisst du wieder auf einen Teil, nur um dich bei der darauffolgenden Geschichte erneut an sie zu erinnern.
Du wendest die Techniken an, nutzt die Bausteine immer wieder und Stück für Stück verinnerlichst du sie. Und irgendwann musst du nicht mehr bewusst an sie denken.
Lass dich für die nächsten Minuten inspirieren, aber starte sofort danach mit dem Schreiben.
Abgemacht?
Ausgezeichnet, dann zeige ich dir jetzt …
5 Booster für starke Storys
In Medias Res
Starte mitten in der Geschichte – wirf dein Publikum ins kalte Wasser.
Damit sicherst du dir ihre Aufmerksamkeit und Neugier. Dein Publikum wird sich fragen: Wer sind die Figuren? Wie sind sie hierhergekommen? Warum sind sie in dieser Situation? Auf diese Fragen will es Antworten bekommen.
Starte deine Geschichte also so spät wie möglich und probiere Folgendes aus:
- Lass den ersten Satz weg
- Lass den ersten Absatz weg
- Lass das erste Kapitel weg
Frage dich: Was ist der spätest mögliche Einstieg in deine Geschichte?
Ein tolles Beispiel eines Films, der In Medias Res beginnt, ist American Beauty:
Der Film startet mit einer Camcorder-Aufnahme von einem Teenager-Mädchen, das im Bett liegt und über ihren Vater klagt. Sie sagt: „Jemand sollte ihn wirklich von seinem Elend erlösen.“ Die Person, die die Aufnahme macht, antwortet, „Willst du, dass ich ihn für dich umbringe?“ Und sie sagt: „Ja, würdest du?“
In der nächsten Szene lernen wir Lester Burnham durch den Voice-Over-Monolog von Kevin Spacey kennen: Er ist 42 Jahre alt, und in weniger als einem Jahr wird er tot sein.
Ein anderes Beispiel ist das Buch The Martian von Andy Weir. Der erste Satz lautet: „I’m pretty much fucked.“
Oder das Vorwort des Buches Cashvertising. Vorworte sind üblicherweise langweilig. Dort finden wir Danksagungen oder weit ausholende Gründe, warum das Buch wertvoll ist. Nicht so bei Drew Eric Whitman. Er beginnt sein Vorwort mitten in den Dingen. Er vergeudet keine Zeit, um schon im Vorwort seine Botschaft klar zu formulieren. Die ersten Sätze lauten:
Trash, trash, trash!
That’s how I describe 99 percent of today’s advertising. It’s dumb. Boring. Weak. Not worth the paper it’s printed on.
Wer nicht schon jetzt gefesselt ist, dem ist nicht zu helfen.
Show, don´t tell
Der wohl meist zitierte Ratschlag fürs Schreiben.
Er klingt einfach, leicht zu verstehen – und doch tue ich mir immer wieder schwer damit.
Spätestens beim Überarbeiten meiner Texte versuche ich, meine Beschreibungen vom Tell ins Show zu übersetzen. Kann doch nicht so schwierig sein, oder? Die Beschreibungen werden immer länger und ich habe den Eindruck, mich weniger klar auszudrücken. Aber es heißt doch Show, dont tell, ich muss zeigen, nicht beschreiben.
Ich habe unzählige Ratschläge gelesen, die alle meistens so lauten:
Tell (Erzählen):
„Lisa war nervös.“
Show (Zeigen):
„Lisas Hände zitterten, als sie den Stift umklammerte. Ihr Blick wanderte ständig zur Uhr, und ein kleiner Schweißtropfen lief ihr über die Stirn.“
Wenn ich alles nach diesem Prinzip zeige, wird mein Text unleserlich langatmig. Die Gefahr ist groß, in Kitsch und Klischees abzurutschen.
Dann habe ich einen Trick entdeckt. Ich frage mich: Wie würde die Szene in einem Film aussehen? Welche Bilder würde ich sehen? Was würde ich hören?
Dann beschreibe ich die Bilder. Fertig.
Ein hervorragendes Beispiel für großartiges Storytelling ist der folgende Absatz aus dem Buch Storyworthy. Matthew Dicks schreibt:
It’s July 12, 2011. I’m sitting in the Nuyorican Poets Café in downtown Manhattan on a Monday night, though the buzz in the room makes it feel like a Saturday. It’s hot and crowded. A possible firetrap. The smell of stale beer lingers in the air. Hipster is piled upon hipster, sitting in metal folding chairs, standing at the rear of the club, and crowded around small, wobbly tables. A spotlight is trained on a small stage peppered with Igloo coolers, black electrical cords, and audio equipment. A single microphone stands at center stage under the spotlight’s warm glow.
Was macht Matthew Dicks hier genau?
I’m sitting in the Nuyorican Poets Café in downtown Manhattan on a Monday night, though the buzz in the room makes it feel like a Saturday. It’s hot and crowded. A possible firetrap.
Er erzählt uns, dass er an einem Montagabend in einem Café sitzt. Durch den Vergleich der Stimmung mit einem Samstagabend macht er das tell zum show. It’s hot and crowded ist eine klassische tell-Beschreibung. Durch den Satz davor wird sie aber zur Zusammenfassung für ein Bild, das er in unseren Köpfen erzeugt hat. Dann fügt er Humor hinzu. Das ist seine Voice, also seine Stimme.
In den folgenden Sätzen macht er das Café für uns erlebbar. Wir können uns vorstellen, wie es aussieht und wie es riecht – er setzt uns auf einen der metallenen Klappsessel.
Das ist der Kern von Show, don’t tell. Erzähle nicht, sondern setze dein Publikum in die Szene. Lass sie die Szene erleben, als wären sie dort. Lass sie die Temperatur fühlen, die Gerüche wahrnehmen und die Geräusche hören.
Pope in the Pool
Reden wir nicht drumherum. Es geht um Ablenkung.
Manchmal musst du Dinge schreiben, die zwar notwendig, aber nicht zwingend interessant sind. Ein Dilemma.
Hier kommt der Papst ins Spiel. Du erzählst die notwendige Information in einer ungewöhnlichen Situation – der Papst im Pool. Nackt.
Man könnte sagen, Storytelling ist ein Pope in the Pool. Durch Geschichten und Anekdoten transportieren wir Wissen und Erfahrungen eleganter (und erfolgreicher) als durch das Aufzählen nackter Zahlenreihen und Daten.
Der Film The Big Short nutzt den Papst im Pool mit einem Twist. In diesem Ausschnitt mit Margot Robbie zum „Papst im Schaumwein-Bad“.
Ticking Clock
Speed (Film): Der Bus darf nicht langsamer als 50 Meilen pro Stunde fahren.
Armageddon (Film): Ein Asteroid rast auf die Erde zu.
Booking.com (Website): Durch die Anzeige „Nur noch 2 Zimmer verfügbar“ vervielfachten sich die Buchungen
Alfred Hitchcock, der Meister der Spannung, soll gesagt haben:
Wenn eine Bombe unter einem Tisch platziert ist und niemand weiß davon, gibt es eine Überraschung, wenn sie explodiert. Aber wenn das Publikum weiß, dass die Bombe da ist und in 5 Minuten explodieren wird, dann entsteht Spannung.
Der Film Touch of Evil schafft es hervorragend, durch die Technik der Ticking Clock Spannung aufzubauen.
Im Marketing wird gerne der Begriff Scracity, also Knappheit, verwendet. Ein Klo im Flugzeug hat mir die Macht der Knappheit deutlich gemacht.
Es war auf einem Flug nach Tel Aviv. Die Passagiere waren in ihre Tablets und Bücher vertieft. Die Düsen brummten laut und gleichmäßig. Kein Gegner für modernes Noise Cancelling.
Der Lautsprecher rauschte kurz, bevor die Stimme der Stewardess erklang: „In Kürze beginnen wir mit dem Landeanflug. Bitte beachten Sie, dass die Toiletten bis zur Landung geschlossen werden.“
Man würde meinen, dass 45 Minuten ohne Toilette kein großes Problem darstellen, nicht wahr?
Ungezählte 30 Sekunden später hatte sich die längste Schlange vor der Toilette gebildet, die ich je in einem Flugzeug gesehen habe.
Was hat mir das Klo so bildhaft beigebracht?
Die Macht der Knappheit.
In seinem Buch Influence erzählt Robert Cialdini die Geschichte von Versuchsteilnehmern, die eine Dose Kekse bekommen. Die eine Hälfte bekam Kekse aus einer Dose mit 10 Keksen, bei der anderen Hälfte waren nur 2 Kekse in der Dose. Was glaubst du, welche Gruppe bewertete die Kekse positiver?
Cialdini schreibt:
Wie das Prinzip der Knappheit vermuten lässt, bewerteten die Tester die Kekse positiver, wenn sich nur zwei Kekse in der Dose befanden. Sie gaben an, dass sie den knappen Keks in Zukunft eher kaufen würden, hielten ihn für das attraktivere Produkt und meinten, er sei teurer als das identische Gebäckstück aus der vollen Dose.
Verlangsamen, anhalten
New York, der Broadway, Aladdin, das Musical.
Ich lehne mich tief in den weich gepolsterten Sessel des Theaters. Das Stück ist bunt, laut und liebevoll gestaltet. Die Sets sind beeindruckend gebaut, die Geschichte durch die Verfilmungen bekannt. Eine Gruppe junger Frauen hinter mir kommentiert jede Szene mit lautem Lachen, Seufzen oder einem lang gezogenen „Ooooh“, wenn es romantisch ist.
Dann wird es still. Ganz still.
Eine neue Szene. Jasmin sitzt hoch oben an einem Fenster und die Sterne leuchten am Himmel. Da taucht Aladdin hinter dem Fenster auf. Er scheint zu schweben, natürlich auf dem fliegenden Teppich.
Das Set ist geschickt gebaut. Ich kann zwar sehen, dass Aladdin irgendwie in der Luft schwebt, aber die Wand verdeckt die Sicht auf den Teppich.
Ich bin gespannt, wie sie das umsetzen, denke ich mir.
Die Szene dauert an. Aladdin versucht, Jasmin zu überzeugen. Minuten vergehen. Aladdin steht immer noch auf dem fliegenden Teppich, den ich nicht sehen kann. Meine Neugier wird immer größer, bis sie von Enttäuschung verdrängt wird.
Wie blöd, denke ich.
Aber dann, als ich schon glaube, dass die Umsetzung des fliegenden Teppichs in einem Musical zu kompliziert ist, steigt Jasmin aus dem Fenster und stellt sich zu Aladdin auf den Teppich. Die Lichter dunklen sich ab, sodass die simulierten Sterne heller und heller zu funkeln scheinen. Die Musik schwillt an und plötzlich fährt die Wand mit dem Fenster wie von Geisterhand bewegt aus dem Bild.
Ein Raunen geht durch den Theatersaal. Die Gruppe junger Frauen hinter mir stöhnt aufgeregt auf, denn vorn, auf der Bühne … nein über der Bühne schweben Aladdin und Jasmin auf dem fliegenden Teppich.
Ich erkenne keine Seile, keine Hebebühne, keinen Trick, der mir erklärt, wie sie den Teppich mit den Figuren darauf fliegen lassen. Ich bekomme Gänsehaut und ohne es zu merken, legt sich ein Lächeln auf mein Gesicht. Das ist wahre Magie.
Ich habe übrigens bis heute nicht herausgefunden, wie sie es schafften, den Teppich mit den Menschen darauf fliegen zu lassen.
Die Inszenierung war eine Meisterleistung des Storytellings. Der bezaubernde Moment, in dem Aladdin und Jasmin auf dem Teppich schweben, war der Höhepunkt der Inszenierung. Aber er ist nicht einfach passiert. Vor dem Höhepunkt stiegen sie auf die Bremse. Sie spielten mit meinen Erwartungen.
Werden sie den Teppich wirklich fliegen lassen? Das wäre großartig! Darauf habe ich gewartet. Oh, der Dialog dauert ziemlich lange. Ist es vielleicht nicht möglich, einen fliegenden Teppich mit Menschen darauf zu inszenieren? Ich glaube, das wird nichts mehr. Sehr schade.
Und bumm!
Durch das Hinauszögern des Augenblicks stieg meine Erwartung ins unendliche, bis sie durch Enttäuschung ersetzt wurde. Ich dachte nicht mehr daran, dass sie den Teppich wirklich schweben lassen. Und dann wurde ich überrascht.
Du kannst die Technik auch im Kleinen nutzen. Das habe ich weiter oben im Kapitel In Medias Res gemacht. Ich habe dir zwei Beispiele von Geschichten genannt, die In Medias Res beginnen. Dann habe ich begonnen, vom Buch Cashvertising zu erzählen und anstatt schnell zum Punkt zu kommen, habe ich etwas ausgeholt, um den Moment zu verlängern und deine Erwartungen zu steigern.
🪢 AiA: Aktionen im Alltag
- Werde aktiv. Probiere eine oder mehrere der Techniken und Bausteine jetzt aus. Beginne sofort zu schreiben.
- Wiederhole die Techniken und Bausteine immer vor dem Schreiben. Ich habe dir eine Checkliste erstellt. Lade sie hier herunter. Überschriften reichen aus. Du wirst wissen, was gemeint ist.
- KISS – Keep It Simple Stupid. Wir machen Dinge gerne komplizierter, als sie sind. Schreibe so viele Geschichten wie möglich … und verbessere sie Schritt für Schritt.
Und jetzt habe ich noch den versprochenen Bonus für dich: Pixars 22 Regeln fürs Storytelling … die Pixar so nie formuliert hat.
Pixars 22 Rules
Im Jahr 2011 tweetete Emma Coats, damals Mitarbeiterin bei Pixar, ihre 22 Regeln fürs Storytelling. Es waren Aphorismen, die sie während ihrer Zeit bei Pixar über das Storytelling gelernt hatte – nichts Offizielles.
Um die Geschichte einfacher verkaufen zu können, machten Medien, Content-Kreatoren und Retweeter Pixars 22 Regeln fürs Storytelling daraus.
So entstehen falsche Wahrheiten.
Emma Coats schreibt in ihrem Profil auf x.com über sich: „should have called them guidelines.“
Ob offiziell oder nicht, Regeln oder Guidelines – in den 22 Rules steckt eine Menge sinnvoller Inhalt. Legen wir los.
- You admire a character for trying more than for their successes.
- Wie ich im ersten Teil des Artikels beschrieben habe, dürfen deine Figuren nicht perfekt sein. Sie benötigen Makel und Fehler. Sie müssen für ihren Erfolg arbeiten. Das sind Figuren, mit denen sich dein Publikum identifiziert.
- You gotta keep in mind what’s interesting to you as an audience, not what’s fun to do as a writer. They can be very different.
- Du schreibst für dein Zielpublikum, nicht für dich.
- Trying for theme is important, but you won’t see what the story is actually about til you’re at the end of it. Now rewrite.
- Das trifft eher auf fiktionale Geschichte und nicht auf Business-Storys zu. Wenn du gerade erst mit dem Schreiben begonnen hast, beginne mit dem Ende. Dann kannst du dich von hinten nach vorn arbeiten und weißt zu jedem Zeitpunkt, wie es weitergeht.
- Once upon a time there was ___. Every day, ___. One day ___. Because of that, ___. Because of that, ___. Until finally ___.
- Eine simple Vorlage für die Outline deiner Geschichte:
- Es war einmal ___.
- Jeden Tag ___.
- Eines Tages ___.
- Deshalb ___.
- Und dann ___.
- Bis schließlich ___.
- Und seit diesem Tag ___.
- Eine simple Vorlage für die Outline deiner Geschichte:
- Simplify. Focus. Combine characters. Hop over detours. You’ll feel like you’re losing valuable stuff but it sets you free.
- Manchmal müssen wir auch reale Geschichten vereinfachen, mehrere Menschen zu einer Figur zusammenfassen und Zeitstränge kürzen, um sie zu überzeugenden (aber immer noch wahren) Geschichten zu machen.
- What is your character good at, comfortable with? Throw the polar opposite at them. Challenge them. How do they deal?
- Deine Hauptfigur muss Hindernisse überwinden und wird sich verändern. Veränderung ist einer der wichtigsten Grundbausteine starker Storys. Wenn dir das nicht bekannt vorkommt, ließ Teil 1 dieses Artikels.
- Come up with your ending before you figure out your middle. Seriously. Endings are hard, get yours working up front.
- Siehe Punkt 3.
- Finish your story, let go even if it’s not perfect. In an ideal world you have both, but move on. Do better next time.
- Schiebe deine Perfektion beiseite. Willst du etwas perfekt machen, wirst du es nie vollenden. Vor allem beim Schreiben gibt es immer ein Rädchen, an dem du drehen kannst. Immer.
- When you’re stuck, make a list of what WOULDN’T happen next. Lots of times the material to get you unstuck will show up.
- Wie Charlie Munger so gerne sagte: Invertieren, immer invertieren.1
- Pull apart the stories you like. What you like in them is a part of you; you’ve got to recognize it before you can use it.
- Analysiere Geschichten, die du großartig findest. Was macht sie großartig? Warum wirken sie, wie sie es tun? Welche Tricks werden angewendet? Natürlich ist das Analysieren überzeugender Geschichten nur ein Rädchen im Getriebe. Du wirst kein besserer Storyteller, wenn du nur analysierst und nie selbst schreibst. Erinnere dich an unsere Abmachung.
- Putting it on paper lets you start fixing it. If it stays in your head, a perfect idea, you’ll never share it with anyone.
- Hattest du schon einmal eine geniale Idee? Dann schreibst du sie auf und merkst, dass die Idee gar nicht so gut ist. Mir ging es schon oft so. Durch das Schreiben testest du deine Ideen auf Herz und Nieren. Erst dann findest du heraus, ob sie wirklich funktionieren oder nicht.
- Discount the 1st thing that comes to mind. And the 2nd, 3rd, 4th, 5th – get the obvious out of the way. Surprise yourself.
- Was für ein grandioser Hinweis. In einer Zeit, in der du regelmäßig Content liefern musst, machst du das in der Regel nicht. Auch ich mache es viel zu selten – denn es kostet Zeit und Energie. Aber … qualitativer Content setzt sich am Ende immer durch.
- Give your characters opinions. Passive/malleable might seem likable to you as you write, but it’s poison to the audience.
- Deine Figuren müssen aktiv sein. Wenn du jetzt nicht die Augen rollst, weil du es nicht mehr hören kannst, dann ließ den ersten Teil des Artikels.
- Why must you tell THIS story? What’s the belief burning within you that your story feeds off of? That’s the heart of it.
- Frag immer erst: Warum – so lautet der Titel des Buches von Simon Sinek. Er beschreibt, warum das Warum so wichtig ist und wie das eigene Warum alles andere beeinflusst. Mein Warum fürs Schreiben der Artikel ist zweigeteilt. Es besteht einerseits aus Eigeninteresse – um die Konzepte, die ich entwickle und anwende, zu verinnerlichen und durchs Schreiben auf Herz und Nieren zu testen. Andererseits möchte ich es dir leichter machen und dich auf meine Schultern setzen, damit du deine Ideen (die ich nie haben werde) überzeugend in die Welt tragen kannst. Ich will gehört werden, und ich will, dass du gehört wirst.
- If you were your character, in this situation, how would you feel? Honesty lends credibility to unbelievable situations.
- In seinem Buch On Writing erzählt Stephen King eine Anekdote zum Schreiben des Buches Das Spiel. Seine Protagonistin Jessie liegt gefesselt auf einem Bett und versucht, sich zu befreien. King wusste zunächst nicht, wie die Szene weitergehen sollte. Deshalb fesselte er sich auch an ein Bett, um herauszufinden, was seine Figur tun könnte und würde.
- What are the stakes? Give us reason to root for the character. What happens if they don’t succeed? Stack the odds against.
- Über die Wichtigkeit des Risikos habe ich in Teil 1 des Artikels geschrieben. Kurz gesagt: Das Risiko muss hoch sein. Deine Figur muss etwas zu verlieren haben.
- No work is ever wasted. If it’s not working, let go and move on – it’ll come back around to be useful later.
- Bei der Entwicklung der Glühbirne musste Edison einige Rückschläge ertragen. Danach gefragt, soll er gesagt haben: „Ich bin nicht gescheitert – ich habe 10.000 Wege entdeckt, die nicht funktioniert haben.“ Wenn du 10.000 Wege kennst, wie es nicht funktioniert, kommst du dem funktionierenden Weg immer näher. Deshalb schreibe ich diese Artikel. Ich zeige dir, wie du deine Kommunikation, dein Marketing und dein Storytelling verbessern kannst, indem ich dir von den funktionierenden und nicht funktionierenden Wegen erzähle.
- You have to know yourself: the difference between doing your best & fussing. Story is testing, not refining.
- Es geht wieder um Perfektion. Manchmal musst du einfach spielen und ausprobieren, um die beste aller möglichen Geschichten im gegebenen Zeitraum zu finden. Deshalb setze dir zeitliche Grenzen.
- Coincidences to get characters into trouble are great; coincidences to get them out of it are cheating.
- Benötigst du einen Deus ex machina-Moment, hast du dich verrannt. Ändere und überarbeite deine Geschichte, bis sich deine Hauptfigur mit eigenen Kräften aus der Situation befreien kann.
- Exercise: take the building blocks of a movie you dislike. How d’you rearrange them into what you DO like?
- Denke an Charlie Munger. Es ist die invertierte Methode zu Punkt 10.
- You gotta identify with your situation/characters, can’t just write ‘cool’. What would make YOU act that way?
- Versetze dich in deine Figuren und dein Publikum. Was bewegt sie? Was berührt sie? Und was sind die Gründe, warum sie so handeln, wie sie es tun?
- What’s the essence of your story? Most economical telling of it? If you know that, you can build out from there.
- Um was geht es in deiner Geschichte? Fasse den Kern deiner Geschichte in so wenigen Worten wie möglich zusammen. Hast du den Kern gefunden, kannst du die Geschichte aus ihm ableiten. Wie lautete der Pitch für den Film Alien? Es waren nur drei Wörter: Jaws in space!
Und jetzt:
Lass dich überzeugen.
Sei überzeugend.
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- Charlie Munger war nicht Urheber der „Methode“, das sagte er immer wieder. Er zitierte den deutschen Mathematiker Carl Gustav Jacob Jacobi. ↩︎